Leipzigs koloniale Vergangenheit - Verantwortung für Gegenwart und Zukunft
Im Jahr 1897 fand in Leipzig die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) auf dem Gebiet des heutigen Clara-Zetkin-Parks statt. Im Jubiläumsjahr 2022 beschäftigte sich der Landesfilmdienst Sachsen e.V. gemeinsam mit Studierenden der Universität Leipzig und Jugendlichen zweier Gymnasien mit der kolonialen Geschichte der Stadt.
Zentraler Ankerpunkt war dabei die Auseinandersetzung mit der "Deutsch-Ostafrikanischen Ausstellung" und der zugehörigen sog. "Völkerschau", die im Rahmen der STIGA 1897 organisert wurde.
Das Projekt umfasste dabei mehrere Schritte:
- von der "kolonialen Spurensuche" in Archiven und im Internet,
- über den Bezug zur eigenen Lebenswelt (in Gegenwart und Zukunft),
- bis hin zur Produktion eigenständiger Medien
bearbeiteten die Teilnehmenden das Thema in aufeinander aufbauenden Workshops.
Die Ergebnisse dieser verschiedenenen Workshops können hier angeschaut und heruntergeladen werden. Es handelt sich um:
- die Handreichung "Industrialisierung und Kolonialismus vor der Haustür?" für Lehrkräfte, hergestellt von Studierenden der Geschichtsdidaktik der Universität Leipzig,
- dekonstruierte koloniale Bildpostkarten aus den Jahren um 1897, hergestellt von Jugendlichen der 8. Klassenstufe zweier Gymnasien der Stadt Leipzig (Gerda-Taro-Schule und Gymnasium am Palmengarten),
- die daraus kompilierte Handreichung "Koloniale Postkarten - Rassistische Bilder - Dekonstruktionen", hergestellt von Jugendlichen der 9. Klasse des Gymnasiums am Palmengarten,
- diese Projektwebseite selbst, überarbeitet und finalisiert durch die Jugendlichen der 9. Klasse des Gymnasiums am Palmengarten.
Auf diese Weise wurde eine Plattform mit Lehr-Lernangeboten geschaffen, welche die Vergangenheit und Gegenwart kolonialer Strukturen darstellen und reflektieren soll. Wir freuen uns, wenn die hier präsentierten Ergebnisse vielfältige Verwendung finden!